@article{4237, keywords = {Adipositas, Hund, Katze, Reduktionsdiät, Bewegung}, author = {N Paßlack and J Zentek}, title = {Adipositas bei Hunden und Katzen}, abstract = {Die Zahl der übergewichtigen und adipösen Hunde und Katzen in der tierärztlichen Praxis scheint stetig zuzunehmen. Obgleich ein erhöhtes Körpergewicht mitunter nicht als direkte Erkrankung betrachtet wird, begünstigt es doch Folgeerscheinungen wie Diabetes mellitus, Gelenkserkrankungen oder kardiovaskuläre Probleme und kann zudem die Lebenserwartung der Tiere verkürzen. Zur Einschätzung der Körperkondition der Tiere eignen sich insbesondere das regelmäßige Wiegen sowie die Nutzung des sogenannten „Body Condition Scoring- Systems“. Weitere Methoden zur Ermittlung des Körperfettanteils der Tiere (Dual-Röntgen-Absorptiometrie, Sonografie, Bioelektrische Impedanzanalyse) sind für die Praxis aufgrund fehlender Standardisierung oder hoher Anschaffungskosten für die Geräte wenig geeignet. Aus diätetischer Sicht muss vorrangig die tägliche Energiezufuhr eingeschränkt werden, um einen Gewichtsverlust bei den Tieren zu erreichen. Dies lässt sich einerseits durch eine Mengenrestriktion des gewohnten Futters oder andererseits durch den Einsatz einer Reduktionsdiät erreichen. Letztere sollte eine geringere Energiedichte als ein Standardfuttermittel aufweisen, wobei dies insbesondere durch einen geringen Fettgehalt und auch durch einen höheren Rohfaseranteil zu erreichen ist. Faserstoffe können zudem ein längeres Sättigungsgefühl bei den Hunden und Katzen vermitteln. Lösliche Fasern (z._B. Pektine aus Äpfeln oder Möhren) können die Magenentleerung und Darmpassage verzögern und verringern die Kinetik der Nährstoffresorption im Darm. Unlösliche Fasern, wie sie beispielsweise in Form von Futterzellulose oder Weizenkleie bereitgestellt werden können, führen zu einer stärkeren Füllung des Gastrointes tinaltrakts und vermitteln somit über Dehnungsrezeptoren ein längeres Sättigungsgefühl. Schließlich sollte der Eiweißgehalt in Reduktionsdiäten gegenüber einem Standardfutter erhöht sein, um einem Muskelabbau während des Gewichtsverlusts vorzubeugen. Zu den unterstützenden Wirkungen von bestimmten Nährstoffen wie Carnitin, Diacylglycerol oder Chrom im Rahmen der Gewichtsreduktion von Hunden und Katzen liegen insgesamt wenige Studien vor, sodass diese zukünftig weiter untersucht werden sollten. Neben der Berücksichtigung der erläuterten Fütterungsmaßnahmen sollte die Bewegung der Tiere erhöht werden, da hierdurch günstige Effekte auf den täglichen Energieverbrauch, die Körperkondition sowie gegebenenfalls auf metabolische Entgleisungen wie eine bestehende Insulinresistenz zu erwarten sind. Gegebenenfalls können auch Medikamente (Mitratapid, Dirlotapid) unterstützend zur Gewichtsreduktion bei Hunden eingesetzt werden. Insgesamt kann durch eine Reduktion des Körpergewichts von übergewichtigen bzw. adipösen Hunden und Katzen die Gefahr von Folgeerkrankungen reduziert und eine Verbesserung der Lebensqualität und -erwartung der Tiere erreicht werden. }, year = {2014}, journal = {Kleintierpraxis}, volume = {59}, pages = {499-511}, month = {09/2014}, publisher = {M. & H. Schaper GmbH}, address = {Hannover}, issn = {0023-2076}, doi = {10.2377/0023-2076-59-499}, language = {German}, }