@article{3995, keywords = {Kalb, Hernie, Prävalenz, Erbgang, Marker}, author = {T Vortmann and O Distl}, title = {Vorkommen und Ursachen des angeborenen Nabelbruches beim Rind}, abstract = {Die vorliegende Arbeit soll einen Review über die Literatur zu Vorkommen und Genetik des angeborenen Nabelbruches beim Rind geben. Der angeborene Nabelbruch ist eine häufige und seit Langem bekannte Erkrankung bei Kälbern. Voraussetzung für einen Nabelbruch ist das Vorliegen einer Bruchpforte, durch welche Netz- oder Eingeweideteile bereits bei oder kurze Zeit nach der Geburt vorfallen können. Eine Öffnung des Nabelringes von über 1–1,5 cm gilt als Nabelbruch, wenn diese sich nicht infolge der Nabelinvolution in den ersten vierzehn Lebenstagen verschließt. Fallen Netz- oder Eingeweideteile durch den offenen Nabelring vor, werden äußere Haut und parietales Blatt des Bauchfells vorgewölbt und bilden einen Bruchsack. Offene Nabelringe werden häufiger beobachtet als Nabelbrüche mit ausgeprägtem Bruchsack. In Untersuchungen mit jeweils über 1000 Kälbern wurden Prävalenzen zwischen 0,65 % und 8,3 % festgestellt. Verschiedene Autoren berichten jedoch über sehr hohe Frequenzen von Nabelbrüchen bei den Nachkommen einzelner Bullen (9,7–37,5 %). Der angeborene Nabelbruch wird wesentlich von genetischen Faktoren bedingt. Die Fälle mit gehäuften Nabelbrüchen in den Nachkommengruppen wurden durch dominante Geneffekte erklärt, während in den anderen Studien von einem oder mehreren rezessiven Loci oder polygener Vererbung ausgegangen wurde. Neben dem Erbgang beeinflussen vor allem die Rasse und das Alter der Tiere bei der Untersuchung die Häufigkeit des Vorkommens. Tiere der Rasse Holstein sind im Vergleich zu Fleckvieh, Braunvieh und Kreuzungen vermehrt von Nabelbrüchen betroffen. Da ein Großteil der kleineren Nabelbrüche in den ersten Lebensmonaten spontan abheilt, werden bei älteren Tieren weniger Nabelbrüche festgestellt. Das Vorkommen angeborener Nabelbrüche kann wegen der genetischen Grundlage nur durch strenge zuchthygienische Maßnahmen kontrolliert werden. Tierärzte sollten die Landwirte auf die Erblichkeit hinweisen. Bullenkälber, deren genomischer Zuchtwert bestimmt werden soll, müssen in den ersten Lebenswochen von Tierärzten auf das Vorliegen angeborener Nabelbrüche untersucht und Merkmalsträger konsequent von der Zucht ausgeschlossen werden. Treten gehäuft Fälle auf, sollte die Abstammung der betroffenen Kälber überprüft werden, um frühzeitig Bullen aus der Zucht zu nehmen, die eine hohe Frequenz von angeborenen Nabelbrüchen vererben.}, year = {2016}, journal = {Der Praktische Tierarzt}, volume = {97}, edition = {7}, pages = {620-627}, month = {06/2016}, publisher = {Schlütersche Verlagsges}, address = {Hannover}, issn = {0032-681 X}, language = {German}, }