@article{3698, keywords = {Technopathie, Tierwohl, Tiergesundheit, Nutztierhaltung, Spaltenboden}, author = {M Gareis and S Oberländer and J Zipplies and S Reese and B Schade and B Böhm and K Schwaiger}, title = {Prävalenz von Hilfsschleimbeuteln (Bursae auxiliares) und Klauenverletzungen bei Mastschweinen zum Schlachtzeitpunkt – Ergebnisse einer Studie an vier Schlachthöfen}, abstract = {Akzessorische Bursen, sogenannte Hilfsschleimbeutel, sind embryonal nicht vorgebildet, sondern entstehen als pathologische Reaktion, insbesondere bei erhöhten mechanischen Beanspruchungen exponierter Stellen. Für die Entstehung werden u. a. Spaltenböden ohne Einstreu verantwortlich gemacht. In der vorliegenden Studie wurde das Auftreten von Hilfsschleimbeuteln an den Gliedmaßen von Schlachtschweinen bei Anlieferung an vier süddeutschen Schlachthöfen und bei der Fleischuntersuchung erfasst. Dazu wurde zunächst ein Boniturschema entwickelt, mit dem Tiere ohne sichtbares Auftreten von Bursen (Grad 0) von Tieren mit Bursen unterschiedlich starker Ausprägung differenziert werden konnten (Grad 1, 2 und 3: gering-, mittel- bzw. hochgradige Veränderungen). Bei insgesamt 948 randomisiert ausgewählten Masthybriden aus konventioneller Haltung traten Bursen mit einer Prävalenz von 91,8 % auf, wobei alle drei Schweregrade vertreten waren: 47,7 % (Grad 1), 43,4 % (Grad 2) und 0,7 % (Grad 3). Nur bei 8,2 % der Tiere wurden unauffällige Gliedmaße (Grad 0) bonitiert. Parallel dazu wurden bei 26,5 % von 400 zufällig ausgewählten Tieren aus konventioneller Haltung Klauenverletzungen festgestellt. Bei 58 Kontrolltieren aus ökologischer Haltung auf Betonboden mit Stroh und Auslauf traten akzessorische Bursen nur als geringgradige Veränderung (Grad 1) bei 13,8 % der Schweine auf. Die Auffälligkeiten an den Gliedmaßen von Mastschweinen aus konventioneller Haltung zeigen einen tiergesundheitsrelevanten Handlungsbedarf auf. Die festgestellten Veränderungen sind geeignete Tierschutzindikatoren, die nach § 11 des Tierschutzgesetzes für Eigenkontrollen bei der Nutztierhaltung erhoben und bewertet werden sollen. Da Herkunftsdaten der Tiere aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht zur Verfügung standen, sollte über eine Risiko-Faktoren-Analyse geklärt werden, welche kausalen Faktoren neben der Haltung auf Spaltenböden ursächlich an der Entstehung der Technopathien beteiligt sind. Die Erfassung und Nutzung der am Schlachthof gewonnenen, tierwohlrelevanten Daten sind Grundlage für eine tierärztliche Interventionsmöglichkeit auf Betriebsebene mit dem Ziel einer Verbesserung der Tiergesundheit.}, year = {2016}, journal = {Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift}, volume = {129}, edition = {9/10}, pages = {428-436}, month = {06/2016}, publisher = {Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG}, address = {Hannover}, issn = {0005-9366}, doi = {10.2376/0005-9366-16032}, language = {German}, }