@article{3180, keywords = {BVD-Eradikation}, author = {D Rebentisch and K Hüttner and U Hacker and H Schirrmeier and A Starke and H Heyne}, title = {Verlauf der BVD-Bekämpfung in Mecklenburg-Vorpommern}, abstract = {Wichtige Erkenntnisse zur speziellen Pathogenese der Bovinen Virusdiarrhoe (BVD) stammen aus den 1990er-Jahren und sind damit relativ jung. Dies erklärt die große Variabilität der Bekämpfungsansätze weltweit wie auch innerhalb Deutschlands. Wie effektiv das Bovine Virusdiarrhoe-Virus aus den Rinderpopulationen verdrängt werden kann, zeigen die Erfahrungen von Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark, die in den 1990er-Jahren begannen und nach zehn Jahren die Freiheit von der Bovine Virusdiarrhoe vermelden konnten. In den deutschen Bundesländern wurde auf der Basis von Bundesleitlinien aus dem Jahr 1998 mit freiwilligen Verfahren begonnen, deren Fortschritte nach den ersten zehn Jahren als nicht vorhanden bis moderat beschrieben werden. Der Anzeigepflicht nach dem Tierseuchengesetz im Jahr 2004 folgte eine Reihe von Verordnungsentwürfen für eine verpflichtende Bekämpfung, welche erst in der Fassung der Verordnung vom 17. Dezember 2010 verbindlich wurde. Für Mecklenburg-Vorpommern lassen sich die Übergänge zwischen einem freiwilligen Verfahren unter Federführung des Rindergesundheitsdienstes und der behördlichen Bekämpfung ab dem Jahr 2011 nachhaltig unterlegen. So befanden sich einerseits viele Zuchtbetriebe im Verfahren, andererseits waren wiederkehrende Neuinfektionen, unzureichende Fallmeldungen und prävalente Risiken im Handel mit Rindern zu verzeichnen. Es bestanden in diesem Zusammenhang Unsicherheiten im Verständnis der Infektion nicht nur unter Rinderhaltern sondern auch unter beteiligten Tierärzten. Erst verpflichtende Untersuchungen aller Rinder in eng definierten Zeiträumen mit einer effektiven Diagnostik und nachvollziehbaren Einzeltierhistorien sowie die Merzung von Virusträgern entsprachen der speziellen Pathogenese und -Übertragung und damit den Herausforderungen einer endemischen Situation der Bovinen Virusdiarrhoe in Deutschland. Parallel zu den ersten systematischen Bekämpfungsansätzen wurden Studien zur wirtschaftlichen Bedeutung der Infektion publiziert. In Mecklenburg-Vorpommern beliefen sich die Ausgaben für Beihilfen und Entschädigungen für die heiße Phase der Bekämpfung der Bovinen Virusdiarrhoe ohne den behördlichen Aufwand der Überwachung und Attestierung der Betriebe im Zeitraum 2008–2014 auf knapp 2,14 Mio. Euro. Auch wenn eine belastbare Kosten-Nutzen-Analyse bislang für Deutschland nicht vorliegt, steht die Notwendigkeit der Bekämpfungsmaßnahmen außer Frage. Die Sanierung der Bovinen Virusdiarrhoe in Deutschland allgemein und in Mecklenburg Vorpommern im Speziellen verlief in den Jahren 1998–2011 als Findungsphase, welche nach der Untersuchungspflicht im Jahr 2011 etwa zwei Jahre später in die Phase der Endsanierung überging und in naher Zukunft abgeschlossen sein wird. In Mecklenburg Vorpommern wurde das vorerst letzte infizierte Tier im April 2016 detektiert.}, year = {2019}, journal = {Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift}, volume = {132}, month = {10/2019}, publisher = {Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG}, address = {Hannover}, issn = {0005-9366}, doi = {10.2376/0005-9366-18063}, language = {German}, }