@article{2672, keywords = {Engagement, Entlassung, Enttarnung, Personalkommission, personelle Erneuerung, Staatssicherheitsdienst, Veterinärmedizinische Fakultät}, author = {A Bergmann and E Grün}, title = {Zur Tätigkeit der Personalkommission an der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig in den Jahren 1991–1992 und zum Engagement von Wissenschaftlern während der Vakanzzeiten}, abstract = {Erstmalig berichten die Autoren als Mitglieder der ehemaligen PersonalkommissionII (PK Naturwissenschaften) der Universität Leipzig über Tätigkeiten, die zu Personalentscheidungen des Sächsischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst an der neu gegründeten Veterinärmedizinischen Fakultät in den Jahren 1991–1992 führten. Die besorgniserregende politische Situation an der Fakultät nach der Wende wird geschildert. Sie ist charakterisiert durch studentische Forderungen nach Überprüfung der jahrelang aktiv als politische Funktionäre tätigen Hochschullehrer einerseits und deren auf Fortführung ihrer Tätigkeit gerichteter anhaltender Widerstand andererseits. Mit dem Hochschulerneuerungsgesetz des Freistaates Sachsen vom 25.07.1991 wurde die Grundlage für die demokratische Umgestaltung der Hochschulen und für die Tätigkeit der PK geschaffen. Die PK II bestand aus acht gewählten nicht-ständigen Mitgliedern der Fakultät und sieben berufenen ständigen Mitgliedern der Universität und von Bürgerbewegungen. Ihre Tätigkeit beruhte auf einer Arbeitsordnung sowie den „Richtlinien zur Prüfung der personellen Integrität von Angehörigen der Universitäten und Hochschulen (Einzelfallentscheidung)“. Grundsätzlich wurden alle Fakultätsangehörigen überprüft. Die von der PK II dabei beratenen Sachverhalte werden anonym beschrieben. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der PK II war die Abklärung einer Mitarbeit im ehemaligen Staatssicherheitsdienst als inoffizieller Mitarbeiter (IM), was ausführlich beschrieben wird. In den Jahren 1991–1992 wurden an der Fakultät 10 Personen als IM enttarnt, drei von ihnen hatten bereits vor der Vorladungzur PK II die Fakultät verlassen. Insgesamt wurden 17 Personen angehört und Empfehlungen für die Entscheidung des Staatsministers erarbeitet. Letztendlich schieden 13 von 20 Professoren und zwei von acht Dozenten aus unterschiedlichen Entlassungsgründen aus. Dank des starken Engagements der verbliebenen Hochschullehrer und wissenschaftlichen Mitarbeiter sowie der Unterstützung durch Persönlichkeiten der Veterinärverwaltung und tierärztlichen Bildungsstätten Westdeutschlands konnten Lehre und demokratische Selbstverwaltung ohne Unterbrechung fortgeführt werden.}, year = {2008}, journal = {Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift}, volume = {115}, pages = {383-392}, month = {10/2008}, publisher = {M. & H. Schaper GmbH}, address = {Hannover}, issn = {0341-6593}, doi = {10.2376/0341-6593-115-383}, language = {German}, }