@article{2490, keywords = {Tierärztliche Ausbildung, Anfangskompetenzen, Spezialisierung, Befragung}, author = {M Kronenberger and K Doll}, title = {Entspricht die buiatrische Ausbildung den Anforderungen der modernen Rinderpraxis? Teil 1: Einschätzung der Situation durch Fachvertreter an den tierärztlichen Bildungsstätten}, abstract = {Nicht nur in Deutschland wird seit Jahren diskutiert, ob das Ausbildungsziel einer omnikompetenten Tierärztin* angesichts des enormen Wissenszuwachses auf allen Gebieten und der gestiegenen Anforderungen heutzutage noch realistisch ist. Dabei stellt sich die Frage, ob nicht eine Spezialisierung bereits während des Studiums (Tracking-System) den Anforderungen der Praxis eher entsprechen würde. Dies gilt insbesondere auch für den Bereich der Nutztierpraxis. In persönlichen strukturierten Interviews mit 18 Fachvertretern° aus allen fünf deutschen und aus acht ausländischen tierärztlichen Bildungsstätten (Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien, Niederlande, Großbritannien, USA) sowie mit einem Standesvertreter wurde ein Meinungsbild erstellt. Gegenstand der Befragung war die Situation der buiatrischen Ausbildung an den jeweiligen Bildungsstätten, die persönliche Einschätzung der Befragten des möglichen Reformbedarfs zur Verbesserung von Ersttagskompetenzen und der zukünftigen Bedeutung der Rinderpraxis. Die meisten der befragten Professoren halten das derzeitige Tiermedizinstudium für dringend reformbedürftig, wobei die Meinung vorherrscht, dass man zukünftig um eine Spezialisierung bereits während des Studiums nicht umhinkommen werde. Das in der deutschen Approbationsordnung vorgegebene Ausbildungsziel einer omnikompetenten Tierärztin gilt demzufolge als unrealistisch. Eine profunde klinische Ausbildung am Einzeltier halten die meisten der Befragten auch zukünftig für unabdingbar. Daneben sollten im Lehrplan aber auch Themen wie Herdenmanagement, Fütterung, Haltungssysteme und Agrarökonomie stärker berücksichtigt werden. Eine verpflichtende postgraduale Fort- und Weiterbildung wird als wichtig eingestuft, doch entspricht den meisten deutschen Fachvertretern zufolge die gegenwärtige nationale Fachtierarztausbildung nicht den Anforderungen der Praxis. Die europäische Ausbildung zum Diplomate im ECBHM sieht die Mehrzahl als rein akademische Weiterbildung und die Vorteile für die Praxis als gering an. Im Hinblick auf die zukünftige Bedeutung der Rinderpraxis gehen die meisten Fachvertreter davon aus, dass ihr Stellenwert etwa erhalten bleiben wird, wobei die Entwicklung sehr wesentlich von der Positionierung des Berufsstandes und damit nicht zuletzt von der Kompetenz der hier tätigen Tierärztinnen abhängig sein wird. * Um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen wird im Folgenden für Angehörige des Berufsstandes Tiermedizin ausschließlich die weibliche Form verwendet. Sie bezieht sich auf Personen aller Geschlechter. ° Für andere Berufsgruppen wird ausschließlich die männliche Form verwendet. Sie bezieht sich dennoch auf Personen aller Geschlechter.}, year = {2019}, journal = {Der Praktische Tierarzt}, volume = {100}, edition = {4}, pages = {370-379}, month = {03/2019}, publisher = {Schlütersche Verlagsges}, address = {Hannover}, issn = {0032-681X}, doi = {10.2376/0032-681X-1907}, language = {German}, }