@article{2114, keywords = {Degu-Jungtiere, Milchzusammensetzung, Aufzucht verwaister Jungtiere, Ersatzmilch, Kastration}, author = {J Hankel and M Fehr and J Kamphues}, title = {Der Degu, ein Wüstenbewohner als „neues“ Heimtier – Teil 2: Reproduktion, mutterlose Aufzucht neugeborener Degus, Bestimmung des Geschlechts und Kastration}, abstract = {Aus der Gruppe der kleinen Nager ist der Degu (Octodon degu) ein zunehmend häufiger gehaltenes Heimtier. Neugeborene Degus kommen als Nestflüchter (Wurfgröße: 6,5 ± 0,1) weit entwickelt zur Welt (Geburtsgewicht: 13,5–14,6 g). Innerhalb der ersten 14 Tage nehmen die Jungtiere im Mittel 1–1,5 g/Tag zu. Sie werden insgesamt über vier bis sechs Wochen gesäugt. Ab dem sechsten Lebenstag wurden Degu-Jungtiere bereits bei der Aufnahme von festem Futter beobachtet. Ein pränataler Übertritt maternaler Immunglobuline (IgG) verleiht dem Degu eine über einen gewissen Zeitraum anhaltende passive Immunität. Eine Aufzucht auch ohne vorherige Kolostrumaufnahme ist bei Nagetieren möglich. Die Degumilch (Trockenmasse: 26,9 % ± 5,8) ist im Vergleich zur Milch von Meerschweinchen und Chinchillas konzentrierter. Energieträger ist insbesondere das Milchfett. Der Laktosegehalt der Degumilch sinkt im Laufe der Laktation. Für die mutterlose Aufzucht der Jungtiere werden zur Imitation der Degumilch Milchaustauscher für Hunde- oder Katzenwelpen empfohlen. Diese erden mit Pflanzenöl, Mineralstoff - und Lactobacillus-Präparaten ergänzt. Ein Absetzen der Jungtiere ab dem zehnten Lebenstag ist möglich, wobei sie noch vom zehnten bis zum 20. Tag vorwiegend gesäugt werden und festes Futter erst in der zweiten Lebenswoche effizienter verdaut wird. Eine langsame Gewöhnung an das Beifutter (z. B. pelletiertes Mischfutter oder rohfaserarmes, zartes Heu bester Qualität) mindert das Risiko von Diarrhoen. Zur Unterstützung der Darmflora eignen sich kommerzielle Präparate mit gefriergetrockneten Bakterienkulturen. Das Geschlecht eines Degus lässt sich anhand des unterschiedlich weiten Abstandes zwischen Klitoris bzw. Harnröhrenöffnung und Anus unterscheiden. Die anatomischen Besonderheiten männlicher Degus (z. B. fehlendes Skrotum, Gekröseverbindung zwischen Hoden und Samenblasendrüse) finden bei einer Kastration besondere Beachtung.}, year = {2019}, journal = {Kleintierpraxis}, volume = {64}, pages = {27-36}, month = {01/2019}, publisher = {M. & H. Schaper GmbH}, address = {Hannover}, issn = {0023-2076}, doi = {10.2377/0023-2076-64-27}, language = {German}, }