@article{1750, author = {L Geue and H Köhler and W Klawonn and K Dräger and R Hess and F Conraths}, title = {Untersuchungen zur Eignung von ELISAs zum Nachweis von Antikörpern gegen Mycobacterium avium ssp. paratuber-culosis in Tankmilchproben aus Rheinland-Pfalz}, abstract = {Die Paratuberkulose,eine durch Mycobacterium avium ssp.paratuberculosis (MAP) verursachte, in Deutschland meldepflichtige Tierkrankheit, führt zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in Milch-produzierenden Rinderbetrieben. Über den tatsächlichen Durchseuchungsgrad deutscher Rinderbestände mit MAP gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Ein bundesweites Monitoring zur Abschätzung der Herdenprävalenz in Milchviehherden wäre auf der Basis von Tankmilchproben finanziell vertretbar.Zunächst wurden deshalb zwei ELISAs (SVANOVIR Ptb-ELISA, DEXX-M.pt.Milk test kit) zum Nachweis von Antikörpern gegen MAP für Tank-milchproben validiert, wobei der Paratuberkulose-Status der Bestände auf der Basis der Betriebshistorie als „Goldstandard“ zugrunde gelegt wurde. Bei Anwendung der Bewertungskriterien der Hersteller ergaben sich folgende Ergebnisse: „Paratuberkulose-negativen“ Betriebe wurden durch beide Tests als negativ bewertet,„Paratuberkulose-positive“ bzw.„Paratuberkulose-serologisch-positive“ Betriebe wurden im Tankmilch-Test jedoch nur in einem Fall (Svanovir) bzw. in drei Fällen (IDEXX) als positiv erkannt. Bezog man die fraglichen Testergebnisse als positiv ein, so blieben 82,9 % (Svanovir) bzw. 80 % (IDEXX) der „Paratuberkulose-positiven“ und „Paratuberkulose-serologisch-positiven“ Betriebe unerkannt. Dennoch wurde versucht, die beiden ELISAs für Tankmilchproben mittels ROC-und TG-ROC-Analysen neu zu validieren und dabei für Tankmilchproben optimierte Grenzwerte (cut-offs) zu finden. Wurde eine hohe Spezifität zu Grunde gelegt, ließ sich keine akzeptable Sensitivität mehr erzielen. Dabei wurden die günstigsten Ergebnisse bei einer Sensitivität von lediglich 32,3 % und einer Spezifität von 100 % (Svanovir) erzielt. Mit nur einer geringfügigen Verschiebung des cut-off ließ sich die Sensitivität zwar auf einen ebenfalls nicht akzeptablen Wert von 57 % erhöhen, die Spezifität sank dabei aber auf 67 %. Ähnliche Ergebnisse wurden mit dem IDEXX-ELISA erzielt.Danach wurde versucht,den Svanovir-ELISA für Tankmilchproben auf der Basis der aktuellen Paratuberkulose-Innerherdenprävalenz zu validieren, wobei Einzelmilchproben aus 69 der rheinland-pfälzischen Betriebe herangezogen wurden. Zunächst wurden die Tankmilchproben in zwei Laboratorien untersucht und die Ergebnisse verglichen. Dabei ergaben sich erhebliche Unterschiede in der Bewertung derselben Proben. Für nahezu alle Proben wurde in einem Labor ein höherer Ergebniswert errechnet, als er für dieselben Proben in dem anderen Labor ermittelt worden war. Die Unterschiede führten in vielen Fällen zur Einstufung in verschiedene Prävalenzklassen. In den Herden wurden Prävalenzen zwischen 0 und 37 % geschätzt. Dabei ergab sich nur eine schwache Übereinstimmung zwischen historischem Paratuberkulose-Status der Betriebe und den milchserologischen Innerherdenprävalenzschätzungen. Diese spiegelt sich in einem geringen Kappa-Index von 0,146 wider. Für die Ermittlung von Sensitivität und Spezifität des ELISA für Tankmilchproben mittels ROC- bzw.TG-ROC-Analysen wurden116 Tankmilchproben herangezogen,die den Betrieben eindeutig zuzuordnen waren. Das optimalste Verhältnis von Sensitivität (81 %) und Spezifität (77 %) wurde erreicht, wenn der cut-off bei einem prozentualen Probenwert von 10 % festgelegt wurde. Diese ermittelten Werte für Sensitivität und Spezifität lagen deutlich über den Werten, die bei der Evaluierung desselben ELISA mit dem historischen Para-tuberkulose-Status der Betriebe als „Goldstandard“ ermittelt worden waren. Die Ergebnisse dieser Studie stellen die Brauchbarkeit der verfügbaren Testsysteme für die Untersuchung von Tankmilchproben in Frage. Bezieht man außerdem in die Schlussfolgerungen ein,dass für den Svanovir-ELISA bei Einzelmilchproben nur eine Sensitivität von ca. 60 % im Vergleich zu den blutserologischen Einzeltieruntersuchungen diskutiert wird und die blutserologischen Untersuchungen resultierend aus der Spezifik der Pathogenese dieser Erkrankung ebenfalls nur eine begrenzte Sensitivität bei Einzeltieruntersuchungen aufweisen, scheinen die von uns geprüften Testsysteme für die Herdendiagnostik aus Tankmilchproben zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht geeignet zu sein.}, year = {2007}, journal = {Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift}, volume = {120}, pages = {67-78}, month = {01/2007}, publisher = {Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG}, address = {Hannover}, issn = {0005-9366}, doi = {10.2376/0005-9366-120-67}, language = {German}, }