@article{1718, keywords = {Tierwohl, Tiergesundheit, Nutztierhaltung, Tierschutz- relevante Indikatoren}, author = {A Ulrich and A Schranner and H-P Klindworth and M Kaske}, title = {Prävalenz Tierschutz-relevanter Verschmutzungen bei Milchkühen in niedersächsischen Milchviehbetrieben}, abstract = {Ziel dieser prospektiven Feldstudie war die Erfassung Tierschutz-relevanter Indikatoren bei laktierenden Kühen in einer repräsentativen Stichprobe niedersächsischer Milchviehbetriebe sowie die Evaluierung wichtiger Einflussfaktoren auf die Prävalenz dieser Indikatoren. Die Ergebnisse sollen im Rahmen des „Tierschutzplans Niedersachsen“ eine rationale Grundlage für die Diskussion geeigneter Ziel- und Alarmwerte bilden. Die Datenerhebung erfolgte auf 159 Betrieben mit Boxenlaufstallhaltung und Milchleistungskontrolle unter Berücksichtigung der Bestandsgrößen sowie der regionalen Verteilung. Auf den Betrieben wurden 13.985 laktierende Kühe gehalten. Davon konnten 13.600 Tiere (97,3 %) bezüglich des Verschmutzungsgrades beurteilt werden. Der Verschmutzungsgrad beider Hinterbeine oberhalb der Tarsalgelenke, der Flanken, des Euterspiegels und der lateralen Fläche des Abdomens wurde bei allen laktierenden Kühen einer Herde anhand eines 3-Punkte-Schemas beurteilt (Score 1: saubere bzw. geringgradig verschmutzte Tiere, d. h. allenfalls wenige Dreckspritzer mit einer Gesamtfläche von maximal zwei Handflächen; Score 2: mittelgradige Verschmutzung, d. h. das Haarkleid ist auf einer Fläche von mehr als zwei Handflächen verschmutzt, aber größtenteils sichtbar; Score 3: hochgradige Verschmutzung, d. h. verkrustete Schmutzplatten, durch die kaum noch Haare sichtbar sind oder flächige Verschmutzung des Haarkleides). Für den Anteil sauberer bzw. geringgradig verschmutzter Tiere (Score 1) ergab sich über alle Betriebe ein Medianwert von 19,5 % [25/75 Quartil: 3,9/43,8]. Mittelgradige Verschmutzungen (Score 2) wurden in den Herden bei 77,1 % [55,4/87,5] der laktierenden Tiere nachgewiesen. Besondere Beachtung galt den als Tierschutz-relevant definierten hochgradigen Verschmutzungen (Score 3); der Medianwert lag hier bei 1,0 % [0/3,8] der Kühe. Einen signifikanten Einfluss auf die Prävalenz hochgradig verschmutzter Kühe hatten insbesondere Liegeboxentyp, Belegungsdichte, Liegeboxen-Tier-Verhältnis, Einstreuen von Hochliegeboxen, Säuberungsintervall der Liegeboxen, Art der Seitenabtrennungen, Säuberung der Laufflächen, Dauer des täglichen Weidegangs sowie die Aufstallungsart der trockenstehenden Kühe. Schlussfolgernd würde ein Alarmwert von 4 % hochgradig verschmutzter Kühe geeignet sein, um die 25 % der Betriebe mit der stärksten Verschmutzung der Kühe in Niedersachsen zu erfassen. Auf Betrieben mit einem überdurchschnittlichen Anteil hochgradig verschmutzter Milchkühe ermöglichen einfache und praktikable Maßnahmen eine nachhaltige Verbesserung der Sauberkeit der Kühe und damit des Tierwohls. Es ist hervorzuheben, dass das generelle Betriebsmanagement einen per se deutlich größeren Einfluss auf den Verschmutzungsgrad der Tiere hat als einzelne stallbautechnische Details.}, year = {2018}, journal = {Der Praktische Tierarzt}, volume = {99}, edition = {11}, pages = {1187-1197}, month = {10/2018}, publisher = {Schlütersche Verlagsges}, address = {Hannover}, issn = {0032-681X}, doi = {10.2377/0023-2076-18-41}, language = {German}, }