@article{1402, keywords = {experimentelle Pneumologie, Großtiermodelle, respiratorische Tiermodelle}, author = {P Reinhold and H Köhler and E Liebler-Tenorio}, title = {Versuchstierkunde bei Nutztieren: Einblicke in Modelle für respiratorische Erkrankungen und Infektionen}, abstract = {Sowohl in der Human- als auch in der Veterinärmedizin stellen Atemwegs- und Lungenerkrankungen bedeutsame gesundheitliche Probleme dar. Mit Fokussierung auf das respiratorische System werden in der Grundlagenforschung wie auch in der translationalen und klinischen Forschung Tiermodelle eingesetzt, wobei das Spektrum der Tierarten auch Schweine, Schafe, Rinder und selbst Pferde einschließt. Unter Beachtung genetisch determinierter tierartlicher Besonderheiten in Struktur und Funktion des respiratorischen Systems sowie markanter Spezies-Unterschiede bezüglich wirtsspezifischer Abwehrmechanismen gilt für die Etablierung von biologisch relevanten Tiermodellen der Grundsatz: ‚So wenig artifiziell wie nötig und so nah an der Realität wie möglich‘. Respiratorische Infektionen oder nichtinfektiöse pulmonale Erkrankungen bei Tieren, denen eine ähnliche Pathophysiologie zugrunde liegt wie der vergleichbaren Affektion beim Menschen, stellen natürliche Modelle dar, die disziplinübergreifend zum Erkenntnisgewinn für Mensch und Tier beitragen können. Mit der Verfügbarkeit genetisch modifizierter Nutztiere bereichern auch transgene Modelle, z. B. das porcine Modell für zystische Fibrose, die moderne pneumologische Forschung. Experimentelle Expositionen des Respirationstraktes beziehen sich oft auf Pathogene, wobei insbesondere bei respiratorischen Infektionen mit zoonotischem Potenzial deutliche Schnittmengen zwischen humanmedizinischen und veterinärmedizinischen Fragestellungen existieren. Unabhängig von der Tierart umfasst die Charakterisierung eines respiratorisch fokussierten Modells am lebenden Tier ein klinisches Scoring, die Quantifizierung pulmonaler Dysfunktionen (Lungenfunktionsdiagnostik, Blutgasanalyse) und die Darstellung struktureller Veränderungen (bildgebende Verfahren). Die Implementierung von innovativen nicht-invasiven diagnostischen Methoden (z. B. Analyse exhalierter Biomarker) trägt im Sinne des Tierschutzes und 3R-Konzeptes zum Refinement eines jeden Tiermodells bei und befördert zugleich den Wissenschaftstransfer zwischen Human- und Veterinärmedizin. Am Versuchsende steht in der Regel die Sektion der Versuchstiere. Durch eine qualifizierte pathologische Untersuchung lassen sich Läsionen im Respirationstrakt beurteilen und quantifizieren. Die Gewinnung von Probenmaterial aus dem Respirationstrakt lebender Tiere (Tupfer, Abstriche, Spülproben, Bioptate, Exhalat) sowie von Gewebeproben bei der Sektion erlauben weiterführende Untersuchungen zur Pathogenese bzw. zu Erreger-Wirt-Interaktionen.}, year = {2018}, journal = {Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift}, volume = {131}, month = {06/2018}, publisher = {Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG}, address = {Hannover}, issn = {0005-9366}, doi = {10.2376/0005-9366-18033}, language = {German}, }