@article{1359, keywords = {Honig, Wundheilung, Wundversorgung, antibakterielle Substanzen}, author = {F Röcken}, title = {Honig für die moderne Wundbehandlung – Renaissance eines uralten Heilmittels}, abstract = {Honig ist ein seit Jahrtausenden bekanntes Heilmittel. Seit etwa zwanzig Jahren ist er wieder in den Fokus humanmedizinischen Interesses als Option zur topischen Behandlung von Wunden, Hautulzera, Verbrennungen und Wundinfektionen gelangt. Honig besitzt eine Reihe von Eigenschaften, welche die therapeutische Anwendung im medizinischen Bereich, vor allem in der Wundpflege, als vorteilhaft erscheinen lassen. Honig wirkt bakterizid, auch gegen multiresistente, klinisch relevante Wundkeime, antiödematös, antiinflammatorisch, schmerzlindernd und hält zugleich die Wunde feucht. Darüber hinaus hat dieses Naturprodukt antioxidative, desodorierende sowie nutritive Eigenschaften und begünstigt die Wundangiogenese, -granulation und -epithelisation bei sekundär heilenden Wunden. Zahlreiche In-vitro- und Invivo-Studien sowie klinische Fallberichte und randomisierte kontrollierte klinische Studien belegen die Wirksamkeit von Honig, wofür die biomedizinische Grundlagenforschung erklärende Erkenntnisse liefert. Leider gibt es bisher keine einzige kleintiermedizinische Studie, die klinisch die Wirksamkeit von Honig objektiv geprüft hat. Das wissenschaftliche und klinische Interesse richtet sich in besonderem Maße auf die antibakteriellen Eigenschaften von Honig, denn mit der zunehmenden Verbreitung von Antibiotikaresistenzen und der hinterherhinkenden Erforschung und Entwicklung neuer Antibiotika sind andere antimikrobielle Strategien für die Wundbehandlung dringend erforderlich. Die breite antibakterielle Wirkung von Honig beruht auf mehreren, sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren: dem hohen Zuckergehalt, der Produktion von Wasserstoffperoxid (H2O2), dem niedrigen pH, dem Gehalt an Methylglyoxal (MGO) sowie dem jüngst identifizierten Peptid Bee Defensin-1, wobei die Konzentrationen an H2O2, MGO und Bee Defensin-1 je nach floraler Herkunft und der jeweiligen Tracht zum Teil erheblich schwanken können. Seit der ersten Zulassung von Honig als standardisiertes Medizinprodukt zur Wundpflege 1999 in Australien werden Wundauflagen mit medizinischem Honig auch in zunehmendem Maße in vielen anderen Ländern, u. a. in Deutschland, zur Wundpflege verwendet. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die medizinisch wichtigen Honigkomponenten, deren Wirkungsmechanismen, die Anforderungen an die Unbedenklichkeit, die klinische Bedeutung und Indikationen von medizinischem Honig für die topische Anwendung, um Tierärzten, die sich mit Wundbehandlungen beim kleinen wie beim großen Haustier beschäftigen, zu ermutigen, medizinischen Honig als sinnvolle Alternative in das Portfolio von Behandlungsoptionen für Wunden unterschiedlichster Natur aufzunehmen.}, year = {2014}, journal = {Kleintierpraxis}, volume = {58}, pages = {617-629}, month = {02/2014}, publisher = {M. & H. Schaper GmbH}, address = {Hannover}, issn = {0023-2076}, doi = {10.2377/0023-2076-58-617}, language = {German}, }