@article{1344, keywords = {Robustheit, Milchkuh, Stoffwechsel, Anpassungsfähigkeit}, author = {J Gross and R Bruckmaier}, title = {Die robuste Milchkuh: Probleme und Perspektiven}, abstract = {Die für Milchkühe dokumentierten Leistungssteigerungen der vergangenen Jahrzehnte sind als Ergebnis der Züchtung sowie der Optimierung von Haltung und Management zu bewerten. Die Begriffe „Belastbarkeit, Fitness und Robustheit“ werden vorwiegend im Zusammenhang mit der erfolgreichen Anpassungsfähigkeit von Milchkühen an die katabole Stoffwechsellage während der negativen Energiebilanz in der Frühlaktation verwendet. Häufig werden Tiere als robust angesehen, die „unauffällig“, d. h. ohne subklinische und/oder klinische Symptome von Erkrankungen und damit der Notwendigkeit einer Behandlung diese kritische Phase überstehen. Jedoch zeigen neuere Untersuchungen, dass eine verringerte „Robustheit“ nicht ausschließlich mit hohen Milchleistungen und deren assoziierten Stoffwechselbelastungen einhergeht. In einer Population von hochleistenden Milchkühen, die während der ersten 14 Laktationswochen eine ähnliche Futteraufnahme und Energiebilanz aufwiesen, zeigten sich in einer retrospektiven Analyse deutliche Unterschiede in den Plasma-Konzentrationen an freien Fettsäuren und Ketonkörpern, jedoch ohne Unterschiede im Auftreten von Stoffwechselerkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Infektionskrankheiten. 232 hochleistende Milchkühe wurden während der Phase der negativen Energiebilanz phänotypisch umfangreich in endokrinen und stoffwechselrelevanten Parametern charakterisiert und nach mehreren Jahren die Lebensleistung und die Nutzungsdauer betrachtet. Ursprünglich lag die Hypothese nahe, dass metabolisch stärker belastete Tiere eine reduzierte Robustheit aufweisen und infolgedessen eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, aufgrund von produktionsassoziierten Erkrankungen weniger lang im Betrieb zu verbleiben. Interessanterweise zeigte sich, dass Kühe in allen Altersstufen zum Ausscheiden aus der Produktion in der Frühlaktation eine vergleichbare und große Streuung der Stoffwechselbelastung hatten. Metabolisch weniger und stärker belastete Kühe unterschieden sich nicht in ihrer Lebensleistung und Nutzungsdauer. Derzeit wird mittels genomweiter Assoziationsstudien mit den phänotypischen Merkmalen an der genetischen Lokalisierung und Identifizierung von Faktoren gearbeitet, die eine präzisere Charakterisierung hinsichtlich Robustheit ermöglichen.}, year = {2015}, journal = {Der Praktische Tierarzt}, volume = {96}, edition = {12}, pages = {1240-1248}, month = {11/2015}, publisher = {Schlütersche Verlagsges}, address = {Hannover}, issn = {0032-681 X}, language = {German}, }