@article{1320, keywords = {Lichtqualität, Wellenlängen, UV-A-Strahlung, relativer spektraler Hellempfindlichkeitsgrad}, author = {D Kämmerling and S Döhring and C Arndt and R Andersson}, title = {Tageslicht im Stall – Anforderungen an das Spektrum von Lichtquellen bei Geflügel}, abstract = {Der Gesetzgeber fordert, dass Kunstlicht in Geflügelställen dem natürlichen Licht so weit wie möglich entsprechen muss (§ 13 Abs. 3 bzw. § 18 Abs. 5; Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung). Diese Forderung wirft die Frage auf, wie natürliches Licht definiert ist und wie Vögel ihre Umwelt wahrnehmen. Das Vogelauge unterscheidet sich von dem des Menschen in seiner spektralen Empfindlichkeit. Der gesamte human sichtbare Bereich schließt, im Gegensatz zum Vogel, den UV-A-Bereich aus. Ultraviolette Wellenlängenbereiche tragen beim Vogel zum Hellempfinden bei. Es ist anzunehmen, dass natürliches Tageslicht den Ansprüchen der Vögel am ehesten entspricht. Daher wurde anhand spektralradiometrischer Messungen die Zusammensetzung des Tageslichtes im Tages- und Jahresverlauf an verschiedenen Standorten (freier Himmel oder unter einem Blätterdach) ermittelt und mit spektralradiometrischen Messergebnissen aus einem Legehennenstall verglichen. Die Messungen im Stall ermöglichen eine erste Charakterisierung der spektralen Zusammensetzung des Stalllichtes und machen Unterschiede in einzelnen Stallbereichen deutlich, die auf Vorkommen oder Abwesenheit von natürlichen Lichtquellen zurückzuführen sind. Unter Einfluss von Tageslicht ähneln die Spektren denen unter freiem Himmel. Die „Outdoor“-Messungen zeigen, dass sich das Tageslicht sehr gut charakterisieren lässt, das Spektrum jedoch je nach Standort und in Abhängigkeit der Filtereigenschaften der Vegetation variiert. Die natürlichen Habitate der Nutzgeflügelarten unterscheiden sich. Während Hühner ursprünglich in tropischen und subtropischen Wäldern Südostasiens beheimatet sind, kann bei der Ausgangsform der Pute vom südmexikanischen Truthuhn ausgegangen werden, dessen natürliches Habitat Steppen, Waldränder und lichte Wälder umfasst. Mutmaßlich haben Tiere, die ein Habitat mit Blätterdach bevorzugen, andere Anforderungen an Lichtquellen als Tiere, die bevorzugt „unter freiem Himmel“ leben. Demnach sollte eine speziesdifferenzierte Ausleuchtung des Stalles, wahrscheinlich sogar differenziert nach Funktionsbereichen, erfolgen. Die vorliegenden Ergebnisse der Tageslichtmessung können zur Entwicklung von Leuchtmitteln, die ein tageslichtähnliches Spektrum für Nutzgeflügel erfüllen, herangezogen werden. Die Überprüfung der These bezüglich der differenzierten Ansprüche der Tiere an die Ausleuchtung ihrer Umwelt bedarf weiterer Studien.}, year = {2017}, journal = {Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift}, volume = {130}, month = {01/2017}, publisher = {Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG}, address = {Hannover}, issn = {0005-9366}, doi = {10.2376/0005-9366-16034}, language = {German}, }