@article{1155, keywords = {Nebenniere, Glukokortikoide, Mineralokortikoide, ACTHStimulationstest, Hund}, author = {C Reusch}, title = {Primärer Hypoadrenokortizismus beim Hund (Morbus Addison)}, abstract = {Der primäre Hypoadrenokortizismus ist eine verhältnismäßig seltene endokrine Erkrankung des Hundes und entsteht durch die Zerstörung beider Nebennierenrinden. In der Folge entwickelt sich ein Mangel an Glukokortikoiden und Mineralokortikoiden, der lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann. Hunde jeder Rasse können erkranken, beim Großpudel, Portugiesischen Wasserhund, Nova Scotia Duck Tolling Retriever und Bearded Collie ist die Erkrankung bekanntermaßen erblich, bei weiteren Rassen wird eine genetische Prädisposition vermutet. Die Vorstellung erfolgt entweder wegen chronisch progredienter Probleme oder aufgrund einer sogenannten Addison-Krise. Häufige Symptome sind Apathie, Schwäche, Anorexie, Vomitus, Diarrhoe, Gewichtsverlust, Zittern, Polyurie, Polydipsie und schmerzhaftes Abdomen; eine Addison-Krise äußert sich durch ausgeprägte Schwäche, Dehydratation und Zusammenbrechen wegen eines hypovolämischen Schocks mit möglicher Todesfolge. Die klassischen Laborveränderungen sind Hyponatriämie, Hyperkaliämie, Azotämie, nichtregenerative Anämie und Lymphozytose. Bei etwa 10 % der Hunde mit Hypoadrenokortizismus fehlen die typischen Elektrolytveränderungen. Ebenfalls möglich sind Hypoalbuminämie, Hypocholesterinämie, Hyperkalzämie, Hypoglykämie und erhöhte Leberwerte. Obwohl die Azot ämie prärenal ist, liegt das spezifische Gewicht des Urins in der Regel lt; 1.030, daher kann ein Hypoadrenokortizismus mit einer Nierenerkrankung verwechselt werden. Der ACTH-Stimulationstest ist der Test der Wahl für die Diagnosesicherung. Die Notfalltherapie besteht aus der sofortigen Infusionstherapie, bei Verdacht auf einen Hypoadrenokortizismus sollten direkt nach Beendigung des ACTH-Stimulationstests Glukokortikoide verabreicht werden. Bei Hunden mit den typischen Elektrolytveränderungen besteht die Langzeittherapie aus der Gabe von Mineralokortikoiden (Fludrocortison oder DOCP) und Glukokortikoiden (Prednisolon). Bei initial normalen Elektrolyten genügt zunächst die Gabe von Glukokortikoiden. Engmaschige Kontrollen sind notwendig, da im Krankheitsverlauf die Gabe von Mineralokortikoiden notwendig werden kann. Die Prognose ist bei rechtzeitiger Diagnose und adäquater Therapie günstig.}, year = {2015}, journal = {Kleintierpraxis}, volume = {60}, pages = {480-502}, month = {09/2015}, publisher = {Schlütersche Verlagsgesellschaft}, address = {Hannover}, issn = {0023-2076}, doi = {10.2377/0023-2076-60-480 }, language = {German}, }