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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Bestandsmonitoring beim Muffelwild (Ovis gmelini musimon) mittels klinischer Blutuntersuchungen - ein Beitrag zur Epidemiologie und zur Behandlung von Klauenerkrankungen bei dieser Tierart

Muffelwildpopulationen werden seit Beginn ihrer Einbürgerungen vor etwa 100 Jahren an sorgfältig beobachtet, weil den Tieren besonderes Interesse gilt und weil Klauenkrankheiten, die es im ursprünglichen Verbreitungsgebiet nicht gibt, von Anfang ...

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 119

Publiziert: 09/2006

Zusammenfassung

Muffelwildpopulationen werden seit Beginn ihrer Einbürgerungen vor etwa 100 Jahren an sorgfältig beobachtet, weil den Tieren besonderes Interesse gilt und weil Klauenkrankheiten, die es im ursprünglichen Verbreitungsgebiet nicht gibt, von Anfang an häufig vorkamen. Die Moderhinke, eine eitrige Klauenlederhautentzündung vor allem der Schafe, deren Existenz bei Wildwiederkäuern bis vor einigen Jahren noch verneint wurde, Klauenveränderungen durch primäre und sekundäre Spurenelementmängel ähnlich dem Kupfermangel-Syndrom der borealen Hirscharten Elch und Rentier, und schließlich die Klauenhornhyper-plasien genetischen Ursprungs gehören in Mitteleuropa zu den am häufigsten auftretenden Klauenkrankheiten der Mufflons. Untersucht werden sollte die Frage, welche klinischen Blutparameter für die Differentialdiagnostik und Verlaufskontrolle bei der Durchführung von Sanierungsmaßnahmen nutzbar sind. Dabei ergab sich,dass für das Profil „Klauenkrankheiten beim Muffelwild“ die Parameter Leukozytenzahl, Aktivität der Alkalischen Phosphatase, Serumphosphorgehalt sowie Eisen-, Kupfer- und Zinkgehalte im Serum geeignet sind.

Summary

European mouflon are in the focus of research since they were brought from the Tyrrhenic islands to the European mainland a hundred years ago. From the beginning many populations on European mainland suffer from different claw diseases which are unknown in their original habitats. Foot rot, the ovine purulent laminitis, whose existence im wild ruminants was negociated some years before, furthermore claw alterations caused by primary or secondary lack of trace ele-ments similar to the copper deficiency syndrom of the boreal deer species moose and reindeer and finally horn hyperplasia with a genetic background are found as main claw diseases in Central Europe.Object of this study was the acquiring of clinical parameters from blood for the installation of a mouflon-specific diagnostic profile „claw diseases“.Count of leucocytes (WBC), activity of Alkaline phosphatase, serum contents of phosphorus, iron, copper and zinc were found to be parameters for successful differential diagnosis and control of progress in cure programs.

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