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Überwachung im CT. Während der Scansequenz steht der Anästhesist hinter der strahlenundurchlässigen Wand und beobachtet das Tier durch ein Fenster. Die Geräte sind Standard-Anästhesie- und Monitoringgeräte. Der Bildschirm wird so positioniert, dass er durch das Fenster sichtbar ist.
Foto: Isabelle Iff, Vetsuisse-Fakultät, Bern
Überwachung im CT. Während der Scansequenz steht der Anästhesist hinter der strahlenundurchlässigen Wand und beobachtet das Tier durch ein Fenster. Die Geräte sind Standard-Anästhesie- und Monitoringgeräte. Der Bildschirm wird so positioniert, dass er durch das Fenster sichtbar ist.

Kleintierpraxis

Besonderheiten des Anästhesiemanagements für die Magnetresonanztomografie (MRT) und die Computertomografie (CT) bei Kleintierpatienten

Special anesthetic considerations for magnetic resonance imaging (MRI) and computed tomography in small animals

Kleintierpraxis 68, 12-26

DOI: 10.2377/0023-2076-68-12

Eingereicht: 27. Februar 2022

Akzeptiert: 30. November 2022

Publiziert: 01/2023

Zusammenfassung

Die Anästhesie für die Bildgebung in der Magnetresonanztomografie (MRT) und in der Computertomografie (CT) erfordert spezielle Überlegungen. Die Umgebung mit dem Magneten und der ionisierenden Strahlung stellt eine besondere Herausforderung für das Fachpersonal und den Umgang mit dem Patienten dar. Artefakte, welche die Bildqualität beeinträchtigen, pathologische Befunde vortäuschen und zu Verlängerungen der Anästhesiezeiten infolge von Untersuchungswiederholungen führen können, müssen vermieden werden. Die Art der Modalität und der Untersuchungsdauer spielt, abhängig vom Zustand des Patienten (Bewusstseinszustand, Anästhesierisiko) und der verfügbaren technischen MRT- bzw. CT-Ausstattung, eine entscheidende Rolle bei der Methode der Immobilisierung, Anästhesie, Anästhesieerhaltung sowie der Zugänglichkeit zum Patienten und der Gewährleistung der Sicherheit von Fachpersonal und Patienten. Vor allem ferromagnetische Materialien können die Homogenität des Magnetfeldes stark beeinträchtigen und nicht nur zu sogenannten Suszeptibilitätsartefakten führen, sondern auch ein hohes Sicherheitsrisiko für Personal und Patient darstellen. Eine Reduktion der Atembewegungen infolge optimierter Lagerung bzw. kontrollierter Apnoephasen kann atembedingte Artefakte minimieren. Während eine positive Überdruckbeatmung anästhesiebedingte Atelektasen reduzieren und die diagnostische Beurteilung der Lungen optimieren kann, führt eine erhöhte inspiratorische Sauerstoffkonzentration zu einer signifikanten Signal­erhöhung der Zerebrospinalflüssigkeit der Liquorunterdrückungssequenz. Diese Faktoren sowie auch die Lage des Untersuchungsraums und die, je nach Modalität und verfügbarem Equipment, eingeschränkte Zugänglichkeit zum Patienten sowie Lärmbelastungen sind im gesamten Planungsprozess der Anästhesie einzubeziehen. Hinsichtlich Kontrastmittelgaben sind prädisponierende Faktoren und unerwünschte Nebenwirkungen in der perioperativen Evaluierung für eine Anästhesie in der MRT und CT unbedingt zu beachten. Ein praktikabler Notfallplan sollte dem gesamten MRT-Team bekannt sein. Eine Reihe von maschinellen und klinischen Methoden steht dem Anästhesisten zur Verfügung und kann helfen, das zum Teil stark eingeschränkte klinische Monitoring zu optimieren und die Sicherheit von Mitarbeitern und Patienten zu gewährleisten.

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Summary

Anesthesia for magnetic resonance imaging (MRI) and computed tomography (CT) requires special considerations. The environment with the magnet and the ionizing radiation poses challenges for the medical staff and the handling of the patient. Artifacts that can compromise image quality, mimic pathologic findings, and lead to prolongation of anesthesia times due to repeat examinations must be avoided. Depending on the patient’s condition (state of consciousness, anesthesia risk) and the available technical MRI or CT equipment, the type of modality and the duration of the examination play a decisive role in the method of immobilization, anesthesia, maintenance, as well as accessibility to the patient and ensuring the safety of medical personnel and patients. Ferromagnetic materials may severely compromise the homogeneity of the magnetic field and not only lead to so-called susceptibility artifacts, but also pose a high safety risk to staff and patients. Reducing respiratory movements as a result of optimized positioning or controlled apnea phases can minimize respiratory-related artifacts. While positive pressure ventilation can reduce anesthesia-induced atelectasis and optimize diagnostic assessment of the lungs, increased inspiratory oxygen concentration results in a significant signal increase in the cerebrospinal fluid of the CSF suppression sequence. These factors, as well as the location of the examination room and, depending on the modality and available equipment, limited accessibility to the patient and noise exposure, must be considered into the overall anesthesia planning process. Regarding contrast agent administration, it is imperative to review predisposing factors and adverse side effects in the perioperative evaluation for anesthesia in MRI and CT. An emergency plan should be known by the entire MRI team. Several mechanical and clinical methods are available to the anesthesiologist and can help optimize clinical monitoring, which can be severely limited, and ensure the safety of staff and patients.

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