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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Bakteriologische Diagnostik von Viertelanfangsgemelks- und Herdensammelmilchproben zum Nachweis von Mastitiserregern mit Petrifilm

Mastitis, Mikrobiologie, Kulturelle Diagnostik, Petrifilm, mastitis, microbiology, culture, Petrifilm

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 114, 378-383

DOI: 10.2377/0341-6593-114-378

Publiziert: 10/2007

Zusammenfassung

In drei Experimenten wurde die Möglichkeit des Einsatzes vier verschiedenerPetrifilm-Produkte der Firma 3M zum Nachweis von Mastitiserregern im Vergleichzur üblichen Diagnostik auf der Basis der Empfehlungen der Deutschen VeterinärmedizinischenGesellschaft untersucht. In Experiment 1 wurde geprüft, ob der„Petrifilm Schnellnachweis Coliforme“ bei klinischen Mastitisfällen zur Anwendungkommen kann, um in kurzer Zeit Hinweise auf eine Infektion mit coliformenKeimen zu erhalten. Innerhalb von 12 h nach der Beimpfung konnten mit Hilfedes Petrifilms Schnellnachweis Coliforme 3-mal mehr coliforme Keime beinhaltendeMilchproben identifiziert werden, als mit der herkömmlichen Diagnostik.Aufgrund der höheren Nachweisempfindlichkeit sind für ein sicheres Ergebnisaber kontaminationsfrei entnommene Milchproben vorauszusetzen.In Experiment 2 wurde ermittelt, ob mit Hilfe eines Staphylococcus aureusselektiven Petrifilms ein Monitoring der Herdensammelmilch auf S. aureus zur kostengünstigenIdentifikation von S.aureus-Problemherden möglich ist. In Bezugauf den Gold Standard (Kombination beider Verfahren (Petrifilm und Standardverfahren),Prävalenz 52 %) betrug die Sensitivität für das klassische Verfahren15,4 % und für das Petrifilmverfahren 94 %, so dass der Einsatz von Petrifilmen zursicheren Diagnostik von S. aureus in Herdensammelmilchen empfohlen werdenkann. Experiment 3 diente zum Vergleich des Parallelansatzes mehrerer Petrifilm-Produkte (RUEGG, 2004) mit der klassischen Diagnostik (Gold Standard) hinsichtlicheiner bakteriologischen Mastitisdiagnostik im Labor des Haustierarztes oderin größeren Milchviehbetrieben. Die Sensitivität der Petrifilmmethode betrugrelativ zum angenommenen Gold Standard 43 % und die Spezifität 29 %. Derpositive Voraussagewert von 28 % zeigte, dass beide Verfahren nicht unmittelbarmiteinander vergleichbar sind. Durch die Festlegung des Gold Standards werdendie Schwächen des klassischen Verfahrens zu Nachteilen des Petrifilmverfahrens.Entsprechend der vorhandenen Petrifilm-Produkte liegen die Stärken dieserDiagnostika für den Mastitisbereich im Nachweis von Staphylococcus aureus undcoliformen Keimen resp. E. coli.

Summary

Three experiments were conducted to evaluate four different Petrifilm products(3M, Neuss) for detection of mastitis pathogens in quarter and bulk milk samples,comparing them to the results of standard microbiological techniques. The aim ofexperiment 1 was to determine the sensitivity of 3M Rapid Coliform Count Platein identifying clinical mastitis cases caused by coliform bacteria. Within 12 h ofincubation, three times more coliform bacteria could be identified with Petrifilmthan with the standard technique. For a valid result, milk samples must be freeof contamination. Experiment 2 focused on whether Petrifilm was able to monitorS. aureus on bulk milk level in herds being infected with this pathogen. In relationto the gold standard (combination of both procedures (standard and Petrifilm,prevalence 52 %), sensitivity for the standard procedure amounted to 15.4 % andto 94 % for Petrifilm. In Experiment 3 the combination of several Petrifilm (RUEGG,2004) was compared with the standard diagnostic technique (gold standard).Sensitivity of the Petrifilm method approached the assumed gold standard to43 % and specificity to 29 %. The positive predictive value of 28 % showed thatboth procedures are not directly comparable with each other. Due to the definitionof a gold standard, the weaknesses of the classical technique can be interpretedas a disadvantage of the Petrifilm procedure. The strength of the availablePetrifilm as mastitis diagnostic tools is the identification of S. aureus and coliformmicroorganisms, moreover E. coli.

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