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Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift

Application of a clinical score for targeted selective treatment failed to identify goats with high strongylid egg excretion

Die Anwendung eines klinischen Scores für gezielte Entwurmung (targeted selective treatment) war nicht hilfreich zur Erkennung von Ziegen mit hoher Magen-Darmwurm-Eiausscheidung

Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 131

DOI: 10.2376/0005-9366-18017

Publiziert: 09/2018

Summary

In light of increasing anthelmintic resistance in small ruminants sustainable approaches to parasite control are of paramount importance. Several clinical parameters have been shown to be helpful to guide targeted selective treatment decisions. Very little work has however been done in goats under European farm conditions. A combined clinical score incorporating the conjunctival colour (FAMACHA© score), body condition and faecal consistency was evaluated on two commercial dairy goat farms in Southern Germany operating pasture-based production systems. The colour of the vaginal mucosa was additionally evaluated as a potential substitute to the conjunctivae to allow potentially easier scoring in the milking parlour. Data collection took place between April and November 2014. The individual components and the combined clinical score were compared to faecal egg count results, and mucosal colour scores were compared to haematocrit values. Larval cultures were performed to identify the strongylid genera present. While the conjunctival FAMACHA© score was useful for the identification of anaemic animals (r = –0.279; p < 0.001), there was no significant correlation between the colour of the vaginal mucosa and the haematocrit (r = –0.076; p = 0.223). Correlation and ROC analyses indicated that neither the individual components of the score nor the combined score were suitable for the identification of animals with intermediate or high egg counts in our study population. Potential reasons include mixed strongylid populations with a varying percentage of Haemonchus contortus throughout the grazing season and other (e.g. nutritional) influences on the clinical parameters examined.

Gastro-intestinal nematodes
parasite control
FAMACHA©
body condition
faecal consistency

Zusammenfassung

Im Zuge zunehmender Anthelminthikaresistenzen bei kleinen Wiederkäuern kommt nachhaltigen Ansätzen in der Parasitenbekämpfung eine äußerst wichtige Bedeutung zu. Die Beurteilung klinischer Parameter zur Identifikation behandlungsbedürftiger Tiere für die gezielte individuelle Behandlung (targeted selective treatment) ist hier ein vielversprechender Ansatz. Es liegen jedoch bislang nur wenige Untersuchungen an Ziegen unter europäischen Praxisbedingungen vor. In zwei kommerziellen süddeutschen Milchziegenbetrieben mit Weidehaltung wurde ein kombinierter Untersuchungsschlüssel (bestehend aus Farbe der Konjunktiven (FAMACHA©-Score), Körperkondition und Kotkonsistenz) evaluiert. Mit dem Ziel einer vereinfachten Tierbeurteilung im Melkstand wurde zusätzlich die Farbe der Scheidenschleimhaut als möglicher Ersatz für die Konjunktiven in die Untersuchung mit einbezogen. Die Untersuchungen fanden zwischen April und November 2014 statt. Die einzelnen Untersuchungsparameter sowie der kombinierte Beurteilungsschlüssel wurden auf ihren Zusammenhang mit der Eiausscheidung, die jeweilige Schleimhautfarbe zusätzlich auf ihren Zusammenhang mit dem Hämatokrit untersucht. Das Vorkommen der verschiedenen Magen-Darm-Strongylidengattungen wurde mittels Larvenkulturen ermittelt. Während der FAMACHA©-Score der Konjunktiven hilfreich bei der Identifikation anämischer Tiere war (r = –0,279; p < 0,001), bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Farbe der Scheidenschleimhaut und dem Hämatokrit (r = –0,076; p = 0,223). Korrelations- und ROC-Analysen konnten in den untersuchten Herden weder für die einzelnen klinischen Untersuchungsparameter noch für den kombinierten Beurteilungsschlüssel einen Zusammenhang mit der Eiausscheidung nachweisen, zur Identifikation von Tieren mit mittlerer oder hoher Eiausscheidung erschien der untersuchte Score daher ungeeignet. Mögliche Ursachen hierfür sind das Vorkommen gemischter Magen-Darm-Strongylidenpopulationen mit veränderlichem Anteil an Haemonchus contortus während der Weidesaison, sowie andere Einflüsse (z.B. Fütterung) auf den Score.

Magen-Darm-Strongyliden
Parasitenkontrolle
FAMACHA©
Körperkondition
Kotkonsistenz

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