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Schlange

COVID-19

Antikörperproduktion in Costa-Rica: Können Pferde erkrankten Menschen helfen?

Experten für Schlangengift stellen Anti-Seren gegen SARS-CoV-2 her. Eine erste Testung an infizierten Patienten findet im September statt.

Die ganze Welt sucht nach einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Ebenso werden unterschiedlichste Behandlungsoptionen durchdacht und dabei mitunter erstaunliche Ideen verfolgt.

Am Clodomiro Picado Institute an der Universität Costa Rica forschen "Schlangengiftexperten" nun zum Beispiel an einer neuen, kostengünstigen Therapiemethode. Giftschlangen sind in Costa Rica ein Problem, da Bisse häufig sind. So konnten die Wissenschaftler in der Vergangenheit mithilfe von Immunseren von Pferden Antidots gegen Schlangengift herstellen, wofür dem Institut über 100 Pferde zur Verfügung stehen.

Die so produzierten und aufbereiteten Antikörper sind für den Menschen unbedenklich und die hergestellten Antidots retten jährlich bis zu 500 Menschenleben. Sie wurden bereits in Nigeria, Kolumbien und Papua New Guinea eingesetzt. Die Idee ist nicht neu: So wurden equine Immunseren auch in der Vergangenheit bereits zur Bekämpfung anderer bedrohlicher Krankheiten wie Tetanus und Botulismus genutzt.

Seit der ersten Corona-Infektion in Costa Rica Ende März diesen Jahres, wird die Expertise nun auch für die Bekämpfung des Coronaviurs eingesetzt: Das gleiche Institut produziert auf ähnliche Weise Antikörper gegen SARS-CoV-2. Sechs Pferde bekamen hierfür im Laufe der Forschungen Proteine des Virus gespritzt. Insgesamt konnten so 100-10 ml-Dosen-reine Antikörper produziert werden. Die Ergebnisse sind vielversprechend: In einer ersten In-vitro-Untersuchung konnte das Anti-Serum das Virus neutralisieren. Im nächsten Schritt findet eine Testung an 26 infizierten Patienten statt, die Ergebnisse dieser Tests werden Ende September erwartet.


Top Job:


Eine Publikation der Ergebnisse steht noch aus.

Hier finden Sie Informationen zu den laufenden Forschungen im Bereich Schlangen-Gegengifte der Universität.

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