Der Praktische Tierarzt 88, 250-254
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2007
Publiziert: 04/2007
Zusammenfassung
Die Vor- und Nachteile der Injektionsnarkoseund der Inhalationsnarkose beim Pferd werdenin diesem Beitrag gegenübergestellt.
Intravenöse- (TIVA: Totale IntravenöseAnästhesie) und Inhalationsnarkosewurden schon seit jeher immer einandergegenübergestellt. UnterschiedlicheVerwendungsbereiche, verschiedeneAnhänger, verschiedene Patienten… Inder Pferdepraxis findet die intravenöseAnästhesie ihre Anwendung hauptsächlichbeim sog. Landtierarzt, die Inhalationsnarkosedagegen in den großen Pferdekliniken(Abb. 1).
Beim Pferd wird eine Anästhesiedurchweg intravenös eingeleitet. Die Wahlvollzieht sich dann im weiteren Verlauf,um die Narkose aufrechtzuerhalten. Sieorientiert sich meist an der angesetztenDauer des chirurgischen Eingriffes: Dauertsie weniger als eine Stunde wird häufigeine TIVA durchgeführt (zudem im Allgemeinenausserhalb der Klinik), soll dergeplante Eingriff länger als eine Stundedauern, wird der Inhalationsnarkose häufigder Vorzug gegeben (im chirurgischenOperationssaal). Heutzutage kann durchdie bessere Kenntnis der Vor- und Nachteilevon intravenösen und gasförmigenWirkstoffen die Wahl zwischen einer TIVAoder einer Inhalationsnarkose bessergetroffen werden. Ist es dabei tatsächlichvon Interesse, die intravenöse Anästhesiein den Operationssaal Einzug halten zulassen?