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Foto: Jana Sieslack

Kleintierpraxis

Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik und Therapie von Meniskusläsionen

Aetiology, pathogenesis, diagnosis and therapy of meniscal lesions

Kleintierpraxis 66, 524–543

DOI: 10.2377/0023-2076-66-524

Publiziert: 09/2021

Zusammenfassung

Die häufigste Ursache für die kanine Meniskopathie ist die Ruptur des Ligamentum cruciatum craniale. Durch unphysiologische Krafteinwirkung kommt es zu Meniskusläsionen in Form von Quetschungen und Zerreißungen, die hauptsächlich den medialen Meniskus betreffen. Isolierte Meniskusläsionen treten dagegen selten auf. In der klinischen Untersuchung kann ein „Meniskusklicken“ hinweisend auf eine Meniskopathie sein. Als diagnostischer Goldstandard gilt hingegen die Arthroskopie, die durch den Einsatz eines Gelenkdistraktors und eines Tasthakens eine weitere Verbesserung der Sensitivität erfährt. Die Therapie von Meniskusläsionen wird meist chirurgisch in Form einer partiellen Meniskektomie angeraten, bei der ausschließlich der dislozierte Meniskusanteil entfernt wird. Vollständige Meniskektomien werden nur in Ausnahmefällen durchgeführt, da ein direkter Zusammenhang zwischen dem Anteil resezierten Gewebes und der Entstehung von degenerativen Veränderungen des Gelenkknorpels besteht. Das Meniskusrelease sollte ursprünglich zur Prävention von sekundären Läsionen im Rahmen der TPLO dienen. Allerdings wird nach aktuellen Erkenntnissen aufgrund der möglichen negativen Auswirkungen im Hinblick auf die übermäßige Zunahme von Degenerationen des medialen Kompartiments ein Meniskusrelease diskutiert. 

Meniskopathie
Meniskusklick
Arthroskopie
Osteoarthrose
Kniegelenksinstabilität

Summary

The most common cause of canine meniscopathy is the rupture of the cranial cruciate ligament. Unphysiological application of force results in meniscal lesions in the form of bruising and tearing, mainly affecting the medial meniscus. Isolated meniscal lesions rarely occur. In clinical examination, a „meniscal click“ may be indicative of meniscopathy. Arthroscopy is considered to be the diagnostic gold standard, while probing and using a joint distractor further enhance diagnostic accuracy. Surgical therapy of meniscal lesions is usually advised in the form of a partial meniscectomy, in which only the dislocated portion of the meniscus is removed. Complete meniscectomies are performed only in exceptional cases because of a direct correlation between the amount of the removed meniscal tissue by surgery and the development of degenerative changes in the articular cartilage. Originally, a meniscal release was described for the prevention of secondary meniscal lesions after tibial plateau levelling osteotomy (TPLO); however, the suitability of performing a meniscal release is being discussed in the current literature, due to the procedure having a possible negative impact with regard to a subsequent excessive increase in degeneration of the medial compartment of the stifle joint.

meniscopathy
meniscal click
arthroscopy
osteoarthritis
stifle joint instability

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