Zum Vokommen von Brucella canis Antikörpern in Serumproben von Hunden aus den Jahren 2004 bis 2013
Berliner und Münchener Tierärztliche Wochenschrift 130
DOI: 10.2376/0005-9366-16022
© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 2017
Publiziert: 01/2017
Summary
Brucella (B.) canis is a zoonotic pathogen that is mainly associated with reproductive tract disorders in dogs. It has been reported from almost all parts of the world. As actual epidemiological studies are very scarce in Germany the purpose of the present study was to estimate the current spread of this infection. A total of 4724 dog sera from years 2004–2013 were tested for antibodies to B. canis by the tube agglutination test. Titers ranging from 50 to 1600 were detected in 284 (6.0%) dogs. In the majority of cases (83.7% of agglutinating sera) low titers, 50 and 100, respectively, were achieved. In contrast, less than 1% of sera (n = 46) had titers of ≥ 200 only. Twenty-eight of these sera (0.6% of all sera) showed a titer of 200, ten (0.2%) a titer of 400, six (0.1%) of 800 and two sera (0.04%) yielded a titer of 1600 each. Assuming that titers of ≥ 200 are positive a sero-prevalence of 0.94% was achieved. This result was only a little below that of year 1978 (Weber and Schliesser, 1978) indicating a very slow spread of B. canis infection in dogs and confirming its sporadic character.
Zusammenfassung
Brucella (B.) canis ist ein Zoonoseerreger und führt beim Hund nach Infektion zu Störungen am Geschlechtsapparat. Über das Vorkommen des Erregers wird aus fast allen Teilen der Welt berichtet. Da über die aktuelle epidemiologische Situation in Deutschland wenig bekannt ist, sollte an Hand serologischer Untersuchungen die Frage nach einer möglicherweise erfolgten Ausbreitung dieser Infektion beantwortet werden. Hierzu wurden 4724 Hundeseren aus den Jahren 2004 bis 2013 im Röhrchenagglutinationstest auf Antikörper gegen B. canis untersucht. In 284 Serumproben (6,0 %) wurden Agglutinine gegen B. canis mit Titern im Bereich zwischen 50 und 1600 nachgewiesen. Die überwiegende Zahl der agglutinierenden Seren (83,7 %) wies Titer von 50 bzw. 100 auf. Lediglich knapp 1 % aller Seren (n = 46) erreichte Titerwerte von ≥200. Von diesen Seren wiesen 28 (0,6 %) einen Titer von 200, zehn (0,2 %) von 400, sechs (0,1 %) von 800 und zwei Seren (0,04 %) jeweils einen Titer von 1600 auf. Unter Annahme eines Grenzwerts von ≥ 200 ergab sich eine Rate von 0.94 % positiver Seren. Dieser Wert lag nur unwesentlich unter dem im Jahr 1978 ermitteltem Wert (Weber und Schliesser, 1978), was für eine sehr geringe Ausbreitungstendenz und den eher sporadischen Charakter der B. canis Infektion spricht.