Eines müssen sich Führungskräfte von Anfang an bewusst machen: Menschen wollen immer ihre Bedürfnisse befriedigen. Und: Sie brauchen hierfür Klarheit und Struktur. Welche Rolle nehme ich im Team ein? Welches Verhalten wird von mir erwartet? Wer ist mein Ansprechpartner? Welche Verantwortlichkeiten gibt es und welche Aufgaben habe ich zu erfüllen?
Autoritär bis demokratisch: Wie führen?
Es gibt sehr unterschiedliche Art und Weisen, wie eine Führungskraft ihre Führungsaufgaben wahrnimmt und ihre Führungskompetenzen ausübt. Während beim autoritären Führungsstil der Vorgesetzte entscheidet und die Angestellten ausführen, wird beim kooperativen Stil in der Gruppe entschieden. Je nach Stil wird dem Mitarbeiter demnach ein unterschiedliches Maß an Mitentscheidungsrecht zugestanden. Folgende Tipps sollen helfen, Teams besser kennenzulernen und schaffen zufriedenere Mitarbeiter:
Tipps für die Mitarbeiterführung
- Klarheiten schaffen: Wie bereits erwähnt: Mitarbeiter brauchen Struktur und Sicherheit. Führungskräfte sollten klare Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten für Aufgabenbereiche festlegen sowie bestimmen, welche Verhaltensweisen im Arbeitsalltag erwünscht sind.
- Aufgaben delegieren: Die Aufgaben einer Praxis und Klinik sind zu komplex, als das sie alleine bewältigt werden könnten. Nehmen Sie sich die Zeit dazu festzustellen, welche Rollen ihnen liegen und welche sie ausfüllen möchten. Daraus ergibt sich dann auch, für welche Rollen Sie Unterstützung benötigen. Es gibt zum Beispiel externe Coaches und Berater, aber auch engagierte Mitarbeiter, die gute Teamleiter abgeben. Wem vertrauen Sie?
- Die Mitarbeiter kennenlernen: Nehmen Sie sich Zeit für regelmäßigen Austausch im Team und im 1:1-Gespräch. Fragen Sie sich: Welche Stärken und Schwächen gibt es im Team? Wie motiviert sind meine Mitarbeiter? Wer reagiert wie auf Anweisungen? Wer braucht Deadlines, wer mehr Freiraum? Vergessen Sie nicht: Jeder Mitarbeiter tickt anders. Jeder Mitarbeiter bringt seine individuelle Persönlichkeit mit. Jeder Mitarbeiter hat ein anderes Motivationslevel, andere Fähigkeiten und Unsicherheiten. Daraus ergeben sich wiederum unterschiedliche Begabungen und Aufgabenbereiche, die Mitarbeiter besser erfüllen können als andere.
- Ziele Schritt für Schritt anpassen: Sie haben bisher alle Entscheidungen allein getroffen und wollen mehr in den Austausch kommen? Ein guter Plan! Allerdings bedarf es für eine Führung, welche die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Mitarbeiter berücksichtigt, einer guten Kenntnis des Teams. Wer ist autonom und hoch motiviert? Wer hat das nötige Fachwissen für die Aufgabe? Wie zuverlässig ist der Mitarbeiter? Welches Back-up erfahrener Kollegen gibt es?
- Selbstreflexion und Übung: Reflektieren Sie auch ihre eigenen Stärken/Schwächen. Holen Sie Feedback ein. Es gibt Bücher und Podcasts zur Mitarbeiterführung. Suchen Sie Seminare aus, die auch mit praktischen Übungen arbeiten.
Wie bei so vielen Fähigkeiten gilt auch bei der Mitarbeiterführung: Übung macht den Meister. Hierfür müssen manchmal alte Denkmuster durchbrochen werden. Der vollständige Artikel ist in der Dezemberausgabe von Der Praktische Tierarzt erschienen.
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